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Dres. Müller-Hagen | Graefe | Winterberg | Kollegen

Curcurmin

Substanz:

Inhaltsstoff von Curcuma longa, unter anderem im Currygewürz enthalten.

Primärprophylaxe:

Für den Menschen nicht bewiesen, aber im Tierversuch gezeigt: Curcurmin kann die Aktivität von Entzündungsenzymen vermindern und dadurch die Wahrscheinlichkeit einer Tumorentstehung absenken.

Anti-Tumor-Wirkung:

Daten aus Zellexperimenten und aus Tierversuchen legen nahe, dass Curcurmin Zellteilung vermindern und Zelltod auslösen kann. Nach wie vor gibt es aber nicht den Nachweis von Nützlichkeit als Begleitmittel zur Krebstherapie. Dies mag mit darauf zurückzuführen sein, dass es noch immer schwierig ist, dem Körper verlässlich dosierte Wirkmengen zur Verfügung zu stellen, die im Darm aufgenommen werden und nicht sofort in der Leber abgebaut werden, bevor sie den Kreislauf erreichen.

Wechselwirkungen:

Das Deutsche Krebsinformationszentrum weist auf Folgendes hin: Es wurde 2018 in den "Annals of Oncology" ein Brief an die Herausgeber veröffentlicht, der von zwei Fällen berichtet: Die Einnahme von Kurkuma – einmal kombiniert mit Piperin – senkte bei bislang zwei Brustkrebspatientinnen die Wirkspiegel von Everolimus (Afinitor®) erheblich, und zwar unter den notwendigen therapeutischen Wirkspiegel (> 10 ng/ml)6.

Darüber hinaus wurden Wechselwirkungen mit oralen Krebsmitteln wie Palbociclib, Capecitabin und Enzalutamid beobachtet
(Clairet AL, Boiteux-Jurain M, Curtit E, Jeannin M, Gérard B, Nerich V, Limat S. Interaction between phytotherapy and oral anticancer agents: prospective study and literature review. Med Oncol. 2019 Apr 16;36(5):45. doi: 10.1007/s12032-019-1267-z.)

Bewertung:

Ein leckeres Curry schadet sicher nicht. Ob eine regelmäßige höher dosierte Einnahme von Curcuma, wie ein Medikament gedacht, möglicherweise wirksame moderne Therapien abschwächt, ist unklar, aber denkbar. Vorsicht!

Die Leitlinienautoren kommen zu folgendem Schluss: "Es liegen keine ausreichenden Daten aus randomisierten klinischen Studien zur Wirksamkeit von Curcumin bei oraler, systemischer Applikation auf Mortalität und krankheits- und therapieassoziierte Morbidität bei onkologischen Patienten vor. Es kann keine Empfehlung für oder gegen eine orale Anwendung von Curcumin bei diesen Patienten gegeben werden." Übersetzt: Es gibt nach wie vor keine verlässlichen Daten, dass Curcumin, über den Mund aufgenommen, Lebensdauer oder Nebenwirkungen bei Krebspatienten verbessert.
Leitlinienprogramm Onkologie | Komplementärmedizin bei onkologischen PatientInnen | Langversion 1.1 | September 2021



 

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