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CUP-Syndrom - Carcinoma of unknown Primary

„Carcinoma of unknown Primary“-Syndrom bedeutet, dass Tochtergeschwülste zur Diagnose führen, ohne dass man je ihren Ausgangspunkt finden wird - auch nicht mit modernster Diagnostik. Vor allem kommt es darauf an, klug zu therapieren, anstatt kostbare Zeit mit immer mehr nutzlosen Untersuchungen zu verschwenden. CUP ist mit ~ 4% aller Krebsfälle nicht selten und wird in der Onkologie als eigene Krankheit betrachtet.

Die Beschwerden unterscheiden sich je nach befallenem Organ. Manchmal werden Metastasen jedoch auch im Rahmen von Routineuntersuchungen entdeckt, ohne dass sie zuvor Beschwerden verursacht haben.

Diagnostik bei CUP-Syndrom

Die Diagnostik erstreckt sich gelegentlich über Zeiträume, die Betroffene kaum aushalten können, denn zur Diagnose Krebs tritt das Gefühl hinzu, dass die Ärzte ihren Job nicht ordentlich machen („die finden nix“). Und genau das ist wichtig: CUP bedeutet eben nicht, dass die Untersucher unfähig sind, sondern dass sich die Erkrankung ungewöhnlich verhält. CUP ist eine Erkrankungsgruppe mit besonderen Eigenschaften und die vermutlich wichtigste Qualität der Therapie besteht darin, zum richtigen Zeitpunkt die Untersuchungen abzuschließen und endlich die Therapie zu beginnen, anstatt Untersuchung an Untersuchung zu reihen – und derweil die Metastasen wachsen zu lassen.

Immer wird man jedoch nach dem Ursprungstumor suchen, weil dann die am besten begründeten Behandlungen gewählt werden können. Hierzu werden verschiedene Untersuchungen wie Bluttests, Gewebsproben, Ultraschall, Spiegelung des Magen-Darm-Traktes, Röntgen, Magnetresonanztomographie („Kernspin“), Computertomographie, in einzelnen Fällen auch eine Positronen-Emissionstomographie (PET) oder nuklearmedizinische Diagnostik gemacht. In ca. einem Drittel der Fälle, in denen man zuerst nur die Metastasen erkennen konnte, wird der Ursprungstumor so doch noch identifiziert. Erst wenn in diesen Untersuchungen keine Hinweise für einen Ursprungstumor gefunden werden, liegt ein „CUP-Syndrom“ vor.

Entscheidend: moderne Gewebsanalytik

Ausgangspunkt der Überlegungen ist, dass in bestimmten Ursprungsgeweben nur ganz bestimmte Formen von Krebs entstehen können. Hinzu kommt, dass die Pathologen im Gewebe nach charakteristischen Krebsvorstufen suchen. Wenn also in einem Organ ohne Nachweis von Vorstufen Krebs gefunden wird, dessen Charakteristik dort nicht hingehört, wird es sich nicht um einen dort entstandenen Krebs handeln, sondern um eine Absiedlung, die von einem Krebs stammen muss, der in einem anderen Organ entstanden war.

Moderne Gewebsanalytik kann nämlich in der Lage sein, Ursprungsgewebe von Metastasen recht genau zu identifizieren. So gibt es eine ganze Menge charakteristischer Veränderungen, welche man nur in bestimmten Geweben findet. Dieses Phänomen kann zu sehr präzisen Rückschlüssen führen (Beispiel: Prostatakarzinom), mit nur geringen Verwechslungsgefahren einhergehen (typisches Rezeptor-positives Mammakarzinom), kann aber auch versagen („undifferenziertes Karzinom“).

Für das CUP-Phänomen kann es verschiedene Gründe geben. Der Ausgangskrebs kann zum Beispiel so klein sein, dass er sich selbst den modernen Diagnostikmethoden entzieht. Trotzdem können sich über die Blut- oder Lymphbahnen bösartige Zellen lösen und in andere Körperregionen oder Organe verstreut werden. Dort wachsen sie zu Tochtergeschwülsten (Metastasen) heran. Manchmal ist der eigentliche Ursprungstumor zerfallen oder vom Immunsystem neutralisiert worden, nachdem er Metastasen gebildet hat und kann deshalb nicht mehr gefunden werden.

Die Therapie des CUP-Syndroms

Grundsätzlich stehen für die Behandlung des CUP-Syndroms alle üblichen Formen der Krebsbehandlung zur Verfügung – operative, strahlentherapeutische, medikamentöse.

Es gibt spezielle Situationen, in denen besonders gute langzeitige Erfolge erzielt werden können, wenn mit der nötigen Konsequenz vorgegangen wird. Das betrifft vor allem Fälle, in denen die Metastasen nur in Lymphknoten zu finden waren.

Einzelne oder auf eine eingegrenzte Körperregion beschränkte Metastasen werden in der Regel durch lokale Verfahren behandelt, also ohne den gesamten Körper beispielsweise durch Medikamente zu belasten. Wären allerdings OP oder Bestrahlung zu ausgedehnt und belastend, werden Medikamente empfohlen - meist Chemotherapie. In der Auswahl richtet man sich nach Ähnlichkeiten der Situation zu bekannten Krebserkrankungen und wählt einzelne Medikamente oder Kombinationen, die sich dort bewährt haben. Man geht dann wie bei Lungenkrebs, wie bei Darmkrebs, wie bei Brustkrebs etc. vor.

In weit fortgeschrittenen Stadien oder bei schlechtem Allgemeinzustand konzentriert sich die Behandlung in erster Linie darauf, Beschwerden zu lindern, die Lebensqualität zu verbessern und Komplikationen zu verhindern.

Angebote unserer Praxis für Patienten mit CUP-Syndrom

Die umfangreiche Diagnostik wird in den meisten Fällen einen Krankenhausaufenthalt erfordern. Die Krebsbehandlung allerdings ist ambulant und ihre Koordination gehört in die Hand von Onkologen. In unserer Praxis werden die medikamentösen Therapien angeboten, derer es bedarf, um alle Chancen zu nutzen, die es trotz dieser schwierigen Diagnose immer noch gibt. Wir können mindestens helfen Zeit zu gewinnen und Symptome zu bessern. Das lässt sich fast immer ambulant machen. Wir begleiten unsere Patienten auch, wenn die Behandlung von Schmerzen oder anderen durch den Krebs verursachten Symptomen das Ziel ist.

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