Praxis am Albertinen-Krankenhaus, Hamburg +49 (0)40 - 2788 233 0 Mo-Do 09:00h - 17:00 Fr 09:00h - 13:00 und nach Vereinbarung
 
Dres. Müller-Hagen | Graefe | Winterberg | Kollegen

Was wir für Sie tun können: Unsere Leistungen

Krebsbehandlung im HÄMATOLOGISCH ONKOLOGISCHER SCHWERPUNKT

Medizinische Onkologen operieren nicht. Sie haben vor allem gelernt, mit dem Handwerkszeug richtig umzugehen, das gegen alle Krebsarten und gegen andere Arten bösartiger Erkrankungen in Diagnostik und Therapie gebraucht wird: Gezielte Untersuchungen, kluge Einschätzung von Gefahren, Koordination verschiedener anderer Behandlungsverfahren (Chirurgie, Strahlentherapie), und natürlich auch dann medikamentöse Krebstherapie, wenn der ganze Körper betroffen ist. Hinter diesem Begriff verbirgt sich auch Chemotherapie, aber wahrhaftig nicht allein. Auch andere Formen der Krebsbehandlungen mit Medikamenten werden hier eingeschlossen.

Mit einer Vielzahl unterschiedlicher Wirkmechanismen, mit unterschiedlichen Zielen, mit jeweils dem passenden Team können wir uns um jeden an Krebs Erkrankten kümmern - im Grunde unabhängig davon, in welchem Organ das bösartige Leiden entstanden ist. Medizinische Onkologen sind Lotsen und Koordinatoren. Manchmal sind sie Übersetzer und Erklärer. Immer versuchen sie, sich als Ansprechpartner anzubieten.

Krebs bei Erwachsenen

Bösartiges Gewebe, das die Ärzte "Krebs" nennen (im Unterschied zu anderen Typen bösartiger Gewebe wie Leukämie oder Lymphom) entsteht immer in Organen, die eine entwicklungsgeschichtliche Nähe zu Drüsen haben. Häufig betrifft das Zellen in den Bronchien, der weiblichen Brust, der Prostata, der Darmschleimhaut. Charakteristisch: In Frühstadien kann Krebs nahezu immer durch operative Eingriffe so vollständig entfernt werden, dass man von Heilung sprechen kann. Das weiß man auch als medizinischer Laie beispielsweise in Zusammenhang gerade mit den häufigen Krankheiten wie Darmkrebs oder Brustkrebs.

Für uns häufige Krebserkrankungen, mit denen wir uns entsprechend intensiv befassen, sind beispielsweise:

Bei uns weniger häufig in Behandlung - und aus ganz unterschiedlichen Gründen - sind Patienten mit folgenden Erkrankungen:

  • Schilddrüsenkrebs - Behandlung fast immer operativ und mittels radioaktivem Jod. Tumortherapien mit Wirkstoffen, die als Tablette kommen, werden überhaupt nur in Ausnahmefällen gebraucht.
  • Krebs, der in Schleimhäuten des Mundes und Halses entsteht ("Kopf-Hals-Tumor" "head and neck cancer"), weil unser Partnerkrankenhaus keine Hals-Nasen-Ohren-Abteilung hat

Krebs bei Kindern

Krebs bei Kindern ist etwas Besonderes. Nicht nur, weil er zum Glück selten ist, sondern auch, weil die Behandlung von Menschen, die teils noch gar nicht verstehen können, was da geschieht, eine ganz eigene Herangehensweise fordert. Weil viel mehr als bei Erwachsenen im höheren Lebensalter die Familie als System in die Therapie einbezogen werden muss - und betroffen ist. Weil die Heilungsraten höher, aber auch die Therapien intensiver sind. Weil die Ärzte, konfrontiert mit einer kleineren Zahl von Krebssorten, sich intensiver spezialisieren können.

Weltweit hat sich eine Arbeitsteilung zwischen maximal spezialisierten Kinderärzten ("pädiatrische Onkologie") einerseits und Onkologen andererseits entwickelt: Die im Kindesalter typischen bösartigen Erkrankungen werden anders behandelt als Krebs im Erwachsenenalter. Häufig sind die intensiven Therapien an Kliniken gebunden. In der Regel verweisen wir daher auf Kinderkliniken, wenn es um Krebs bei Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden geht. Wir scheuen uns nicht, zuzugeben, dass wir da nicht auch noch gute Medizin machen können.

Nicht nur Chemotherapie: Medikamentöse Krebstherapien

Wer "Tumortherapie", "Krebsbehandlung" oder "Leukämietherapie" hört, denkt oft an Chemotherapie und hat sofort andere Menschen vor Augen, die schwere Zeiten unter der Krebsbehandlung hatten. Aber: Kamen die Beschwerden von der Therapie oder eher von der Erkrankung? Ist die eigene Erkrankung vergleichbar? Hat das, was man beobachtet hat, tatsächlich mit dem zu tun, was jetzt vorgeschlagen wird? Man behandelt heutzutage längst nicht immer mit Chemotherapie. Oft ist es günstiger, den Hormonhaushalt medikamentös zu beeinflussen, Stärken des Immunsystems zu nutzen und zu fördern, oder gezielt Signalwege von Wachstumsreizen zu blockieren.

Alt und bewährt, aber nicht mehr die einzige Option: Chemotherapie

Beim Wort Chemotherapie denkt man nicht selten an gefährliche Medikamente oder welche mit schlimmen Nebenwirkungen. Zum Glück ist das in vielen Fällen so nicht richtig. Manchmal aber doch und dann lohnt es, ein paar Regeln zu beachten. Chemotherapie wird meistens als Infusion in eine Vene gegeben, aber auf den Eintrittsweg des Zellgiftes in den Körper kommt es in Wirklichkeit nicht an. Nebenwirkungsreiche Medikamente können im Prinzip genauso als Tablette oder subcutane / intramuskuläre Spritze (unter die Haut oder in einen Muskel zu geben) "verpackt" sein. So gibt es Tabletten, die viel schlechter verträglich sind als manche Infusionslösungen oder Spritzen.

Viel entscheidender ist, welche Gewebe mit geschädigt werden, die man eigentlich nicht treffen möchte. Besonders Krebsleiden, bei denen die bösartigen Zellen sich rasch teilen, können mit Zellgiften behandelt werden - das ist die eigentliche Chemotherapie. Medikamente werden gegeben, die viele Zellen im Körper treffen. Empfindlich sind dabei leider nicht nur die Krebszellen, sondern unterschiedliche gesunde Gewebe. Wenn die Medikamente Erbrechen oder Übelkeit auslösen, wenn sie den Darm zum Durchfall reizen, die Abwehr gegen Bakterien stören und die Infektionsneigung steigern, wenn sie die empfindlichen Schleimhäute schädigen - dann sind das unerwünschte Wirkungen gegen gesunde Gewebe. Hier lässt sich einiges machen und man sollte richtig damit umgehen:

Antihormonelle Therapie

In der medikamentösen Tumortherapie wird meist zwischen verschiedenen Wirkprinzipien unterschieden. Es wird keineswegs immer mit Zellgiften (mit der eigentlichen "Chemo"-therapie) gearbeitet: Von Hormonen abhängige Krebse können durch "antihormonelle Therapie" (meist Tabletten) beeinflusst werden. Das Prinzip: wenn Krebswachstum durch Hormone stimuliert wird, kann es nützlich sein, mit Hilfe von Medikamenten diese Hormone zu bremsen. Was man in Kauf zu nehmen hat: die erwünschten Wirkungen der Hormone werden gleichzeitig gemindert.

Monoklonale Antikörper

Erfolgreich sind sogenannte "monoklonale Antikörper". Künstlich erzeugte, dem menschlichen Vorbild angepasste Abwehr-Eiweisse (Immunglobuline) werden mit sehr speziellen Eigenschaften versehen. Diese Infusionslösungen sollen dann bewirken, dass bestimmte Oberflächenmerkmale von Zellen markiert werden und weitere Immunvorgänge ausgelöst werden, die in der Vernichtung der jeweiligen Zelle enden. Im Prinzip sind das Methoden, wie sie der Körper selbst anwendet, wenn er einen vorhandenen Immunschutz nützt.

Der Trick in der Tumortherapie besteht, darin, Zelloberflächen-Eigenschaften zu finden, die nur auf den "bösen" und möglichst nirgends auf den "guten" Zellen sitzen, damit das Medikament wie ein "magisches Geschoss" zielsicher und ohne Kollateralschäden sein Werk tut .. Diese erhoffte sehr hohe Selektivität ist leider nur bei einigen bösartigen Erkrankungen gegeben (maligne Lymphome, bestimmte Formen von Brustkrebs, u.a.) und dadurch ist die Anwendbarkeit eingeschränkt. Wo wir sie anbieten können, sind solche Therapien aber ein klarer Gewinn.

"targeted therapy" / personalisierte Medizin / stratifizierte Therapie

In den letzten Jahren ist viel von "personalisierter Medizin", von "stratifizierter Therapie", auch manchmal von  "individualisierter Medizin", auf englisch von "targeted therapy" die Rede. Krebsmittel, die meist als Tablette kommen, täglich einzunehmen und in der Regel extrem teuer sind (100 Euro pro Tag und mehr ist keine Seltenheit), sollen möglichst gezielt einen für das Wachstum der Krebszellen entscheidenden Signalweg blockieren, der in ihnen intensiver als in gesundem Gewebe aktiv ist. Viele dieser Signalwegaktivierungen kommen selten vor, manche Blockaden funktionieren hervorragend, gezielt und langanhaltend, nicht wenige aber leider nur vorübergehend. Mit bislang einer Ausnahme (chronische myeloische Leukämie) sind diese Therapien Dauertherapien. Chronische Tabletteneinnahme, in der Regel täglich, soll die bösartigen Leiden zu beherrschbaren chronischen Erkrankungen machen.

Das Spektrum reicht von geringem bis zu grandiosen Erfolgen. So gibt es Medikamente gegen eine bestimmte Form von Leukämie (CML), die jeder Chemotherapie überlegen sind: durch so genannte Tyrosin-Kinase-Inhibitoren erscheint inzwischen die Heilung der chronischen myeloischen Leukämie in einem Teil der Fälle erreicht. Bis vor wenigen Jahren war das undenkbar oder nur durch die ungleich riskantere und jüngeren Patienten vorbehaltene Knochenmarktransplantation zu erreichen.

Individualisierte Medizin - tatsächlich?

Mit der Person des Erkrankten (dem Individuum) hat das dann aber doch nichts zu tun. Eher schon damit, dass man immer besser versteht, dass Krebs nicht gleich Krebs ist und dass die Unterschiedlichkeiten der genetischen Ausstattung der Tumore nach unterschiedlichen Ansatzpunkten verlangen. Ein Medikament hilft nicht gegen "alles". Worauf es ankommt: Ob oder ob nicht im Tumorgewebe eine das (bösartige) Wachstum aktivierende Gensignalveränderung nachweisbar ist und ob es Forschungsergebnisse gibt, die auch beweisen, dass man sich bei der jeweils vorliegenden Kombination von Krebsart [Ursprungstumor] und Genveränderung [Treibermutation] mit einem bestimmten Medikament einen Nutzen versprechen kann.   

Immuntherapie ("Immuncheckpoint-Inhibition"): geniales neues Therapieprinzip, bereits mit Nobelpreis ausgezeichnet

Noch immer auch 2021/22 auf dem fortgesetzten Vormarsch, so dass wir weit entfernt sind von einer abschließenden Bewertung, sind Immuntherapien. Sicher ist inzwischen längst, dass sie den größten Fortschritt der letzten 30 Jahre in der Krebstherapie darstellen. In gar nicht so wenigen Einzelfällen gelingt, was bisher bei fast allen Krebsarten jeder Erfahrung widersprach und völlig unmöglich schien: Einzelne Patienten, die viele Metastasen hatten, und die bis vor Kurzem von allen Onkologen als nicht mehr heilbar eingestuft worden wären, leben nach Immuntherapien oder Kombinationen von Chemo- mit Immuntherapien seit Jahren ohne Krankheitserscheinungen. Wir sehen inzwischen in diesen Gruppen mit früher miserabler Prognose eine kleine Zahl Betroffener, die heute eventuell geheilt werden können. Das funktioniert bei manchen Krebsarten besser, bei vielen anderen nach wie vor kaum. Dort, wo diese Therapien zur Anwendung kommen, sehen wir exzellente Erfolge bei ca. ein bis zwei von je zehn Behandelten. Die eventuellen Heilungsraten sind niedriger. Die Zahl der Patienten, denen ohne eine Heilung zu erreichen dennoch deutlich besser geholfen wird, als mit Chemotherapie, ist erheblich höher. Schwere unerwünschte Wirkungen sind im Vergleich zu Chemotherapie selten. Risikofrei sind sie dennoch nicht.

Diese Medikamente können versuchen, Blockierungen des körpereigenen Immunsystems gegen den Krebs zu lösen (quasi die Blockade blockieren) und das körpereigene Immunsystem wird von seinem "blinden Fleck" befreit. Erstmals kann es den Krebs als Feind erkennen, bekämpfen und in einigen Fällen, wie es scheint, sogar vernichten. Wir erleben derzeit, dass solche Behandlungsprinzipien in der Behanldung praktisch aller Krebsleiden getestet werden. In noch immer zu vielen Fällen sind sie nicht oder nur vorübergehend wirksam und nicht unbedingt effektiver als Chemotherapie. Meistens allerdings ist ihre Verträglichkeit ganz klar erheblich besser. Wir erleben weiterhin den Einschluss von Immuntherapeutika in unsere Behandlungskonzepte. Es entwickeln sich beispielsweise Vorgehensweisen, bei denen Immuntherapien mit Chemotherapien kombiniert werden. 2021 auf dem Vormarsch sind Vorgehensweisen, für die zwei solcher Medikamente kombiniert werden. Zugleich wird fieberhaft daran geforscht, wie man Vorhersagen über die Effektivität einer solchen Strategie machen kann. Absehbar ist, dass ihre Anwendung noch weiter zunehmen wird - nicht nur zur Behandlung fortgeschrittener Krebserkrankungen, sondern sogar mit dem Ziel der Verhütung von Rückfällen nach einer OP oder mit dem Ziel, eine folgende OP erfolgreicher zu machen.

Nobelpreis: Die Süddeutsche hat damals 2018 schön zusammengefasst: "Den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin erhalten in diesem Jahr James Allison und Tasuku Honjo für ihre Arbeit auf dem Gebiet der Krebstherapie. Die beiden Immunologen haben unabhängig voneinander Wege gefunden, die Aufmerksamkeit des Immunsystems auf Krebszellen zu lenken, die der Körperabwehr normalerweise entgehen. Damit haben Allison und Honjo ein nach Ansicht des Nobel-Komitees in Stockholm "vollkommen neues Prinzip der Krebstherapie" etabliert. Durch die Entdeckungen der beiden Wissenschaftler gelingt es Ärzten bei manchen Tumorarten inzwischen, die natürlichen Bremsen des Immunsystems zu lösen und es auf die Krebszellen loszulassen. Diese Therapie durch sogenannte Checkpoint-Inhibitoren habe die Krebsbehandlung "revolutioniert", heißt es in der Begründung aus Stockholm." [https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/nobelpreise-medizin-nobelpreis-fuer-durchbruch-in-der-krebstherapie-1.4152126 - aufgerufen am 21.10.18]

Mit Chemotherapie besser zurechtkommen

chemotherapie
Chemotherapie im HÄMATOLOGISCH ONKOLOGISCHER SCHWERPUNKT

Angst vor Chemotherapie? Das erleben wir ständig - und können es gut verstehen. Hilfreich ist, über die Gründe zu sprechen. Oft genug wird das, über das man mehr Informationen hat, viel besser zu packen sein. Oder man merkt, dass die Dinge anders liegen, dass die Angst nicht ganz so nötig war. Zu häufigen Themen finden Sie hier Antworten und Erklärungen.

Medikamentöse Krebsbehandlung

Ist Behandlung von Krebs oder bösartigen Erkrankungen des Blut- und Lymphsystems immer gleich Chemotherapie? Man behandelt heutzutage längst nicht immer mit Zellgiften, die den gesamten Organismus betreffen. Oft ist es günstiger, den Hormonhaushalt medikamentös zu beeinflussen, Stärken des Immunsystems zu nutzen und zu fördern, oder gezielt Signalwege von Wachstumsreizen zu blockieren - mehr dazu unter medikamentöse Krebstherapien

Erbrechen und Übelkeit durch Chemotherapie

Die unter Chemotherapie am meisten gefürchteten Problem sind Erbrechen und Übelkeit. Dabei werden seit gut 10 Jahren viel wirksamere Medikamente schon vorbeugend erfolgreich eingesetzt und die Behandlung hat viel an Schrecken verloren. Ausserdem gibt es eine Reihe einfacher Regeln für Prophylaxe und Notfall

Die wichtigsten Medikamente gegen Übelkeit

Eine kommentierte Liste, damit Sie Namen von Medikamenten gegen Übelkeit und Erbrechen (Antiemetika) einordnen können. Warum wird das eine Mittel verschrieben und nicht das andere? Eine Fachberatung wollen wir hier nicht ersetzen, aber eine Basis für Nachfragen möchten wir schon bieten mit unserer Antiemetika-Liste.

Leukozyten kontrollieren

Blutbild und Leukos - die wahrscheinlich am häufigsten auf einige unserer Patienten einströmenden Begriffe. Verantwotungsvoll gemachte Chemotherapie geht nicht ohne Kontrollen dort, wo die größten Gefahren lauern, aber einfach vermieden werden können: Blut abnehmen und messen, ob die Abwehr steht.

Fieber bei Chemo zeigt Gefahren an

Zumindest manchmal ist das so: Eine Infektion breitet sich im Körper aus, und der reagiert mit Schüttelfrost, das Thermometer steigt. Je mehr Abwehrzellen zur Verfügung stehen, desto rascher ist die Kontrolle zurückgewonnen. Hat aber Chemotherapie die Abwehr geschwächt, kann leichter eine Blutvergiftung drohen. Daher: Fieber merken und richtig reagieren.


Krebstherapie der Zukunft

Es gibt kaum ein Feld in der Medizin, in dem in den letzten Jahren so viele neue Medikamente erfunden wurden, wie in der Krebsheilkunde. Selbst wenn es sich nicht immer gleich um einen Durchbruch handelt, kommt ein kleiner Fortschritt zum nächsten. Das lässt hoffen. Neue Wirkprinzipien kommen hinzu. Neue Nebenwirkungen werden nicht zu vermeiden sein. Lichtblick: Immerhin müssen Nebenwirkungen heutzutage von Anfang an intensiv mit erforscht werden; wenn sie zu heftig sind, drückt das den Marktpreis, den die Firma erzielen kann. Das wirkt sich auf die Medikamentenentwicklung aus und man kann insgesamt sagen, dass die Verträglichkeit der Therapien heutzutage einen hohen Stellenwert hat.

 

Was ist ein Port?

  • Ein dauerhafter Zugang von außen in eine Vene

  • Ein Port besteht aus einer kleinen, drei Zentimeter durchmessenden Kammer aus Metall oder Kunststoff mit einer Membran und einem flexiblen Schlauch

  • Über eine Portnadel erhalten Sie die Chemotherapie oder andere Medikamente direkt in den Port.

  • Auch Blutentnahmen sind meistens über den Port möglich

Wo befindet sich der Port?

  • Portsystem wird bei den meisten PatientInnen etwas unterhalb des Schlüsselbeins eingesetzt

  • Mithilfe einer kleinen Operation wird der Port unter die Haut eingesetzt.

  • Nach dem Eingriff sieht man nur noch eine kleine Erhebung unter der Haut, die man gut mit den Fingern ertasten kann

  • Der Eingriff ist meist sehr kurz, es reicht eine örtliche Betäubung und eine Entlassung ist am selben Tag möglich.

Ab wann kann man den Port benutzen?

  • Der Port kann sofort nach dem Einsetzen benutzt werden

3 gute Gründe die für einen Port sprechen:

  • Chemotherapie – Medikamente reizen die Vene im Bereich der Einstichstelle und führen leicht zu einer Venenentzündung. Der Port mündet in eine größere, herznahe Vene. Die Gefäßwände werden somit mit einem Port geschont

  • Die Gefahr, dass eine Infusion ins Gewebe anstatt in die Blutbahn (Paravasat) läuft, ist geringer.

  • Andere Medikamente, wie Schmerzmittel oder Blutprodukte können über den Port ganz einfach verabreicht werden

Wie lange darf der Port benutzt werden und was sind evtl. Risiken?

  • Bei der richtigen Pflege kann der Port beliebig lang im Körper verbleiben auch bei einem Abschluss der Therapie

  • Der Port muss entfernt werden, wenn dieser sich entzündet hat

Wie pflege ich meinen Port richtig?

  • Während der Therapie:

    Nach jedem Gebrauch, sollte ein Port gespült werden. Darum kümmert sich das Pflegepersonal.

    Während einer Therapiepause oder Beendigung einer Therapie:

    Bei uns in der Praxis spülen wir die Portsysteme bei einer Therapiepause oder dem Nichtgebrauch etwa alle drei Monate und haben damit sehr gute Erfahrungen.

Was ist noch wichtig?

  • Da der Port vollständig unter der Haut liegt, stellt das Duschen, Baden und Sport treiben keine Probleme dar

  • Was Sie dabei dennoch beachten sollten, besprechen das Pflegeteam oder auch die ÄrztInnen gerne mit Ihnen

  • Das Einsetzen eines Ports findet im EAZ des Albertinen Krankenhauses statt - Sie benötigen dafür eine Überweisung von uns

Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an!

Krebs, der vom Hodengewebe ausgeht: Das Hodenkarzinom

Vor allem junge Männer zwischen 20 und 40 Jahren können vom Hodenkrebs betroffen sein. Obwohl der Hodenkrebs eine vergleichsweise seltene Tumorerkrankung ist, stellt sie in dieser männlichen Altersgruppe die häufigste Krebserkrankung dar.

Im Durchschnitt erkranken acht bis zehn von 100.000 Männern an Hodenkrebs. Von rund 4000 Betroffenen sterben 150. Als größter Risikofaktor für den Hodenkrebs wird ein Hodenhochstand genannt – das ist, wenn in der Entwicklung die Hoden nicht im Hodensack ankommen, sondern auf Höhe der Leisten quasi hängen bleiben.

Symptome des Hodenkrebses

Der Hodenkrebs kann an einer Größenzunahme des Hodens erkannt werden, es bilden sich schmerzlose meist im Vergleich zum gesunden Hodengewebe härtere Knoten, die Mann tasten kann. Vereinfacht: Diese Erkrankung ist gut erkennbar. Achtsamkeit hilft. Und: Dicke Hoden sind nicht gut.

Seminome und Nichtseminome

Für die Intensität der Behandlung spielt eine Unterscheidung von Untertypen von Hodenkrebs eine Rolle: die in sogenannte Seminome und eine Gruppe unterschiedlicher, in der Regel aggressiverer Tumore, die man der Einfachheit halber als Nicht-Seminome zusammenfasst. Nichtseminome muss man als gefährlicher bezeichnen und sie werden intensiver behandeln.

Operative Behandlungen und Chemotherapie

Im Grundsatz ist die Therapie operativ und sie besteht aus der Entfernung des befallenen Hodens, häufig auch einer Überprüfung des anderen Hodens auf das Vorliegen von Krebsvorstufen.

Es können allerdings bösartige Zellen mit der Lymphflüssigkeit aus dem Hoden zunächst in die Lymphknoten des Unterleibs, aber auch mit dem Blutstrom in andere Organe streuen. Insofern wird wie bei allen Krebstherapien die endgültige Behandlungsstrategie individuell je nach Ausbreitung festzulegen sein.

Gerade beim Seminom im frühen Stadium gibt es unterschiedliche Herangehensweisen nach der OP des Hodens: ergänzende Bestrahlung, ergänzende Chemotherapie, oder Beobachtung und Entscheidung zum Behandeln erst wenn der Rückfall wirklich da ist – das sind nicht immer einfache Wahlmöglichkeiten.

Nicht selten wird, gerade beim Nichtseminom, eine ergänzende Chemotherapie zur Sicherheit empfohlen. Aber auch im metastasierten Stadium kann Chemotherapie bei Hodenkrebs Heilung erreichen – das unterscheidet diese Gruppe von Krebskrankheiten von dem meisten anderen Krebsarten. Weltbekanntes Beispiel dafür, wie leistungsfähig Menschen auch nach harten Therapien metastasierter Hodenkrebse wieder werden können, ist der Rennradfahrer Lance Armstrong.

Der Erhalt der Zeugungsfähigkeit ist ganz klar ein wichtiges Thema, weil nicht wenige der betroffenen Männer ihre Familienplanung noch nicht abgeschlossen haben. Zum Glück lassen sich heutzutage Spermien konservieren.

Angebote unserer Praxis für Patienten mit Hodenkrebs

In der Regel werden die detaillierte Diagnostik und die Operation mit dem Ziel der Heilung im Krankenhaus durchgeführt. Darum kümmern sich die Urologen. Wenn intensive Chemotherapien Bestandteil des Behandlungskonzeptes sind (sogenanntes PEB-Schema oder PEI-Schema), dann soll man das mindestens überwiegend stationär machen. Dabei kann es sein, dass in der komplizierten Abfolge aus Chemotherapie-Gaben einzelne Infusionen an einigen Tagen sehr gut ambulant gegeben werden können. Das können wir nahtlos übernehmen.

Eine vergleichsweise seltene Tumorerkrankung ist der Nierenkrebs. Das Renalzell-Karzinom tritt in ungefähr 1 – 2% aller Fälle von bösartigen Tumoren auf und betrifft damit ungefähr neun von 100.000 Einwohnern.

Das Risiko, an Nierenkrebs zu erkranken ist bei Männern ungefähr doppelt so hoch wie bei Frauen. Nierentumore treten meist nach dem 50. Lebensjahr auf und bei Rauchern häufiger als bei Nichtrauchern.

Symptomatik des Nierenkrebses

Rund 70% der bösartigen Nierentumoren werden im Rahmen von bildgebenden Untersuchungen, wie der Computertomographie oder der Sonographie, und damit letztlich zufällig erkannt. Sehr fortgeschrittene Tumore führen zu spürbaren Schwellungen in der Flanke, manchmal findet man Blut im Urin. Treten Allgemeinsymptome wie Fieber, Gewichtsverlust, Müdigkeit auf, ist das Leiden nicht selten metastasiert.

Die Therapie des Nierenkrebses

Im Grundsatz muss ein Renalzell-Karzinom operiert werden. Das wird häufig  bedeuten, dass die befallene Niere entfernt werden muss. Um den Funktionsverlust („Blutwäsche“ durch die Niere) für den Körper gering zu halten, wird ggf. versucht, mit einer Teilentfernung auszukommen.

Liegen Metastasen vor, wird eine Heilung schwer zu erreichen sein. Gerade aber beim Nierenkrebs kann es dennoch sehr lohnen, immer wieder durch gezielte Operationen Metastasen zu entfernen. Gelingt das nicht, sind medikamentöse Behandlungen gefragt.

In diesem Feld wurden in den letzten Jahren beachtliche Fortschritte erzielt, nachdem sich zuvor über Jahrzehnte gezeigt hatte, dass Chemotherapie wenig gegen diese Gruppe von bösartigen Tumoren bewirken kann. Stattdessen erweisen sich Medikamente, die Tumor-Wachstumssignalwege blockieren, und  Immuntherapien als nützlich - in Einzelfällen sogar sehr.

Angebote unserer Praxis für Patienten mit Nierenkrebs

In der Regel werden die detaillierte Diagnostik und die Operation mit dem Ziel der Heilung im Krankenhaus durchgeführt. Darum kümmern sich die Urologen.

Liegen Metastasen vor oder soll man aus anderen Gründen nicht operieren, können medikamentöse Therapien helfen Zeit zu gewinnen und Symptome zu bessern. Wir verschreiben moderne (teure, zugelassene) Medikamente, die Tumor-Wachstumssignalwege blockieren und Immuntherapien. Insbesondere behandeln wir auch mit kombinierten Immuncheckpoint-Inhibitor-Therapien (PDL1 und CTLA4 gerichtet) und mit Kombinationen aus Immuncheckpoint-Inhibitor-Therapien mit Tyrosinkinase-Inhibitoren.

Wir kümmern uns wie bei allen Tumorpatienten um die Koordinierung, wenn andere Spezialisten eine Situation besser klären können. Wir begleiten unsere Patienten auch, wenn die Behandlung von Schmerzen oder anderen durch den Krebs verursachten Symptomen das Ziel ist.

Leukozyten, "Blutpolizei"- das sind die weißen Blutkörperchen. Im Jargon wird abgekürzt und meist von "Leukos" geredet, manchmal genauer von "Neutrophilen". Die Leukos erfüllen entscheidende Abwehrfunktionen vor allem gegen Bakterien. Wem sie fehlen, der kann gefährdet sein.

Leukozyten - dieser Begriff ist wieder eine Zusammenfassung. Es gibt mehrere Untergruppen weißer Blutkörperchen mit unterschiedlichen Eigenschaften und Funktionen: Neutrophile Granulozyten (kurz: "Neutrophile"), Eosinophile Granulozyten, Basophile Granulozyten, Monozyten, Lymphozyten. Die neutrophilen Granulozyten sind als Bakterienbekämpfer am wichtigsten. Der Anteil der Neutrophilen an der Gesamtzahl der weißen Blutkörperchen (überall rasch zu messen) ist meistens knapp die Hälfte. Daher kann man von der Gesamtzahl der Leukozyten auf die Zahl der Neutrophilen zurückrechnen und kann gut abschätzen, wie kräftig die Abwehr ist.

Kleines Blutbild

Patienten, die Chemotherapie erhalten, müssen vor allem genug Neutrophile Granulozyten haben. Ihre Gesamtleukozytenzahl wird gemessen, indem das sogenannte "kleine Blutbild" bestimmt wird. Man schließt auf den Anteil der Neutrophilen zurück, oder man bestimmt in einer aufwändigeren Messung ("großes Blutbild" oder "Differentialblutbild" genannt) direkt ihre Menge. Mit dem Gerät der Praxis können wir jederzeit innerhalb von Minuten nach der Blutentnahme ein kleines Blutbild und damit die Zahl der Leukozyten messen. Die Bestimmung des großen Blutbildes wird im kooperierenden Labor vorgenommen. Dieses Ergebnis liegt erst abends vor.

Warum und wann wir messen

Die wichtigste Abwehrleistung gegen Bakterien wird durch Neutrophile Granulozyten gewährleistet. Besonders, wenn die Chemotherapie sie (vorübergehend) angreift, steigt die Gefährdung, eine bakterielle Infektion zu erleiden - Bronchitis, Lungenentzündung, Blasenentzündung ... bis hin zur lebensgefährlichen Sepsis. Wir müssen also die Dosierungen von Zellgiften so steuern, dass die Zahlen der Neutrophilen bzw. der Leukozyten weder zu tief noch zu lange tief sind. Einerseits funktioniert das, weil wir uns an Dosierungsstandards halten, andererseits müssen wir für jeden einzelnen Patienten individuell prüfen, ob die Blutbildung funktioniert, wie erwartet.

Wenn die Phase der Gefährdung lang sein wird, ist die Gefahr natürlich größer, als wenn in ein paar Tagen die Abwehrleistung weitgehend normal sein wird. Bei vielen Chemotherapien, die wir in immer gleichen Abständen geben, besteht eine Phase mit verminderten Zahlen weißer Blutkörperchen etwa in der Mitte zwischen den Gaben der Chemotherapie (Zyklusmitte). Dann erholt sich das Knochenmark mit seiner Blutbildung wieder. Es kann die Sicherheit erhöhen, sich zu orientieren und zu diesem Tiefstand zu prüfen. Pflicht ist aber ein anderer Messpunkt: Die Leukozytenzahl muss unmittelbar dann in Ordnung sein, wenn die Chemotherapie gegeben wird; wir wollen sicher sein, dass sich die Erholung nicht verzögert hat.

Überprüfung am Tag vor nächster Chemo

Die Therapie lässt sich also ausreichend sicher steuern, wenn man auf die Zahl der Leukos zu dem Zeitpunkt achtet, an dem die Therapie gegeben wird. Es kommt für die Entscheidung, ob eine Therapie laufen darf, nicht darauf an, genau wie niedrig die Zahl der weißen Blutkörperchen vorher zwischen den Gaben war. Wenn die Zeit mit niedrigen Leukozytenzahlen nicht zu lang ist, wird man keinerlei Rückschlüsse aus dem Tiefstwert ziehen. Das setzt allerdings voraus, dass es ist keine hochriskante Therapie (wie bei manchen Leukämien) ist, und auch, dass es in vorangegangenen Zyklen nicht zu Komplikationen gekommen ist.

Praktisch heißt das: Wir holen unsere Patienten am Tag vor oder zwei Tage vor der jeweils nächsten Therapie in die Praxis. Wir messen das "kleine Blutbild" und sehen, ob die "Leukos" ausreichen. Wir hören, ob irgendetwas gegen eine Fortsetzung der Chemotherapie spricht. Wir checken, ob die Begleittherapie stimmt - vor allem, ob Übelkeit und Erbrechen ausreichend unterdrückt wurden. Wir überprüfen die Dosis - erst dann geht die Bestellung der Infusion an die spezialisierte Apotheke raus.

Blutbild bei Fieber und "Ich fühl mich nicht"

Aber: Wenn es Ihnen zwischen den Therapien nicht gut geht, speziell, wenn Sie Fieber haben, müssen wir das hören und nötigenfalls sofort (auch nachts oder am Wochenende - dann vielleicht auch als Notfall im Krankenhaus!) die Zahl der Leukozyten bestimmen. Also brauchen wir uns meistens zwischen den Zyklen nicht zur Blutbildmessung zu treffen, solange es Ihnen gut geht.

Respekt haben wir vor einer typischen Situation, in der bei Chemotherapien (meist welchen, die im Abstand von drei Wochen gegeben werden und die ein Zelltief in der Mitte machen) es Patienten in der mittleren Woche nicht richtig gut, aber auch nicht wirklich superschlecht geht. Wo die Temperaturen leicht erhöht sind, echtes Fieber nicht hochkommt, und Symptome undeutlich bleiben. In Hamburg sagt man da manchmal "Ich fühl mich nicht". Auch dann möchten wir lieber einmal zu oft als zu spät die Blutwerte prüfen.

Leukozyten öfter messen?

Wenn es Hinweise dafür gibt, dass die Infektgefährdung überdurchschnittlich ist, manchmal auch, weil wir "auf Nummer sicher" gehen möchten, weichen wir davon ab. Wir kontrollieren dann zwischen den Chemotherapiegaben doch die Leukozytenzahlen. Dieses Vorgehen ist übrigens auch in manchen Studien vorgegeben.

 

Inhaltsverzeichnis

Obst essen
Therapie 
Patienten

Bösartige Geschwülste, die von der Schleimhaut  der Harnblase (letztlich auch der Harnleiter oder des Nierenbeckens) ausgehen, werden als Urothelkarzinom bezeichnet. Hauptort ist die Harnblase, daher wird umgangssprachlich meist von Blasenkrebs geredet.

Ursachen für diese Tumore sind wohl verschiedenartigste schwerste und lang anhaltende Reizungen. Das können chronische Entzündungen sein, wie langjährige Harnwegsinfekte und chronische Blasensteinleiden; in der arabischen Welt und in Afrika gilt die durch Parasiten ausgelöste Schistosomiasis als häufige Ursache von Blasenkrebs. Es können aber auch chronische Belastung des Urins durch Gifte aus Tabakprodukten oder durch andere Chemikalien (z.B. aromatische Amine) sein. Auch Strahlenexpositionen und abwehrunterdrückende Medikamente sind als Ursachen für den Blasenkrebs bekannt. Bei frühzeitiger Erkennung sind die Heilungschancen des Blasenkrebses gut, mit Fortschreiten der Erkrankung werden diese allerdings geringer.

Obst essen gegen den Harnblasenkrebs?

Statistisch gesehen haben Menschen, die regelmäßig Obst essen, seltener Blasenkrebs. Ob die bewusste Steigerung des Obstkonsums aber dazu taugen würde, dem Harnblasenkrebs vorzubeugen, ist damit noch lange nicht bewiesen. Statistik kann kompliziet sein: ist es möglich, dass Raucher weniger Obst essen? Oder dass Obstesser öfter Nichtraucher sind? Jedenfalls fördert Rauchen Blasenkrebs ...

Therapie des Harnblasenkrebses

Frühe Stadien

Zu Beginn seiner Entwicklung bildet der Harnblasenkrebs in der Regel Polypen, die von Urologen im Rahmen von Harnblasenspiegelungen relativ leicht vollständig abgetragen werden können. Ergänzende Maßnahmen wie die Anregung des Immunsystems durch bestimmte Spülungen der Harnblase oder durch Hineingeben von Chemotherapie senken die Rückfallquote.

Fortgeschritten Stadien ohne Metastasen

Weiter fortgeschrittene Harnblasenkrebse können manchmal nur durch eine vollständige Entfernung des verkrebsten Organs geheilt werden; das bedeutet dann die operative Entfernung der Harnblase. Sie muss ersetzt werden oder es muss anderweitig für den Abfluss des Urins aus den Nieren gesorgt werden. Zum Glück wurden in den vergangenen Jahrzehnten chirurgische Techniken des Harnblasenersatzes entwickelt, die mit erträglichen Einschränkungen der Lebensqualität im Alltag verbunden sind.

Neoadjuvante Chemotherapie

Hier bedarf es einer sorgfältigen Analyse von Aggressivität des Krebses, Rückfallwahrscheinlichkeit trotz einer OP, aber auch Belastbarkeit der Betroffenen. Grund: bei einigen anderen Krebsarten (Speiseröhre, Magen, Enddarm) längst üblich, setzt sich allmählich auch beim Blasenkrebs eine Erkenntnis durch: Der Erfolg der OP kann grundsätzlich erheblich verbessert werden durch eine medikamentöse Behandlung noch vor der OP. Diese so genannte neoadjuvante Therapie ist in der Regel eine Chemotherapie. Wir sehen darüber hinaus ermutigende Forschungsergebnisse, die den Nutzen von Immuntherapie auch an dieser Stelle andeuten.

Statt OP: Strahlenchemotherapie

Weniger bekannt und nicht immer technisch möglich ist die auf Heilung zielende, jedoch die große OP vermeidende Behandlung mittels einer zeitgleichen (synchronen) Kombination von Bestrahlung und Chemotherapie.

Adjuvante Therapie

Insbesondere in Fällen mit hohem Risiko für einen Rückfall nach einer OP sollte darüber nachgedacht werden, ob weitere medikamentöse Therapien im Anschluss an die chirurgische Behandlung zu empfehlen sind. Wie die neoadjuvante Therapie (siehe oben) würde auch diese als "adjuvant" bezeichnete Behandlung weniger auf den ursprünglichen Tumor zielen. Vielmehr soll sie bewirken, dass Krebsabsiedlungen (Metastasen) in anderen Organen sich möglichst gar nicht erst entwickeln können.

Metastasiertes Stadium

Eine schlimme Situation liegt vor, wenn Metastasen entstanden sind. Eine Heilung ist dann meist nicht mehr möglich. Man wird über Chancen und Nebenwirkungen medikamentöser Therapien nachdenken müssen – in der Regel ist damit Chemotherapie gemeint.

Erhebliche Bewegung ist in die Behandlungen dadurch gekommen, dass in den letzten Jahren die Revolution in der Krebstherapie, die Immuntherapie, gerade beim Blasenkarzinom besser erforscht wurde. Längst nicht alle, aber einige Patienten profitieren sehr davon. Wir verschreiben und überwachen selbstverständlich auch Therapien mit Immuncheckpoint-Inhibitoren, nicht nur Therapien mit Zellgiften.

Angebote unserer Praxis für Patienten mit Harnblasenkarzinom

Die operativen Maßnahmen bei dieser Erkrankung, und auch die direkt in die Blase zu gebenden Behandlungen gehören in die Hände der Urologen. Liegen Metastasen vor, können medikamentöse Therapien helfen Zeit zu gewinnen und Symptome zu bessern. Chemotherapie oder seit neuestem auch bei dieser Erkrankung Immuntherapie sind Behandlungsmethoden, die wir ambulant anbieten. Wir begleiten unsere Patienten auch, wenn die Behandlung von Schmerzen oder anderen durch den Krebs verursachten Symptomen das Ziel ist.

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