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Dres. Müller-Hagen | Graefe | Winterberg | Kollegen

Bronchialkarzinom - Lungenkrebs

Rauchen verursacht tödlichen Lungenkrebs. So steht es auf der Zigarettenschachtel. Längst ist dies in unserem Gesundheitsbewusstsein verankert und tatsächlich nimmt die Zahl der jungen Menschen, die heute mit dem Rauchen beginnen, stetig ab.

Nicht jeder Raucher bekommt Lungenkrebs und nicht jeder Lungenkrebs betrifft Raucher. Aber bei Männern ist in ungefähr 90% aller Lungenkrebserkrankungen (bei Frauen 80%) das Rauchen die Ursache für den Krebs. Je länger der Zeitraum, in dem Zigarettenrauch inhaliert worden ist und je stärker geraucht wurde, desto höher das Krebsrisiko. Dabei ist nicht nur die Anzahl der täglich gerauchten Zigaretten ausschlaggebend, sondern auch die Inhalationstiefe. Zur Lungenkrebs-Prävention bedarf es nicht vieler Worte; alle wissen: Rauchen kann zum Lungenkrebs führen. Fangen wir also besser gar nicht erst damit an!

Symptome des Lungenkrebses

Lungentumore machen sich erst spät bemerkbar. Atemschwierigkeiten und Husten werden vom Raucher als Symptome oft sehr spät als mögliche Signale des Lungenkrebses erkannt, weil sie auch als übliche Begleiterscheinungen des Rauchens gedeutet werden können. Auch Heiserkeit, Schmerzen im Brustkorb oder Flüssigkeitsansammlungen unter der Lunge können Symptome von Lungenkrebs sein. Nicht selten werden Symptome erst durch Funktionsverlust verursachende Metastasen (Tochtergeschwülste, Krebsabsiedlungen) in Leber, Knochen, Gehirn oder anderen Organen hervorgerufen: Die Mehrzahl der Lungenkrebse wird erst im weit fortgeschrittenen Stadium erkennbar.

Arten von Lungenkrebs

Krebs ist nicht gleich Krebs. Das gilt besonders für Lungenkrebs. Bei dem, was Laien als „Lungenkrebs“ bezeichnen, handelt es sich um eine große Gruppe teils sehr unterschiedlicher Erkrankungen. Gemeinsam ist ihnen, dass sie im selben Organ entstehen, in der Bronchialschleimhaut. Ihre Gewebscharakteristika und zugrunde liegende krankmachende Genveränderungen im Tumor unterscheiden sich teils beträchtlich.

Eine erste grobe Unterteilung ist wichtig: Es gibt eine typische Untergruppe (ca. 20%), die besonders Raucher betrifft, und die unter dem Mikroskop an besonders auffällig kleinen Krebszellen extrem hoher Aggressivität (hoher Teilungsrate = Verdoppelung alle 10-50 Tage) erkannt werden kann. Diese Krebse werden als „Kleinzeller“ bezeichnet. Häufig sind diese Patienten sehr krank, sehr schlapp, und ihr Zustand verschlechtert sich binnen weniger Wochen massiv.

Alle anderen „Lungenkrebse“ werden zunächst einmal als „Nichtkleinzeller“ zusammengefasst, aber da muss gleich weiter unterteilt werden: Hierbei handelt es sich nämlich um immer genauer unterscheidbare und teils sehr unterschiedlich zu behandelnde Karzinome. Teils sind spezielle Genveränderungen erkennbar, die zielgerichtete Behandlungen mittels extrem spezieller Medikamente erlauben. Diese "gezielten Therapien" sind dort völlig sinnlos, wo die jeweilige spezifische Krebs hervorrufende Genveränderung nicht vorliegt.

Daher ist die Zeit für eine präzise Aufarbeitung ausreichend großer Gewebsproben durch die Pathologie gut investiert. Hier müssen ganz zu Anfang die Weichen richtig gestellt werden: Genetische Untersuchungen des Tumorgewebes sind verpflichtend. Ohne kompetente Pathologie ist eine korrekte Lungenkrebstherapie nicht möglich.

Die Lungenkrebs-Therapie

Das kleinzellige Bronchialkarzinom soll in der Regel nicht operiert werden, weil dadurch nur Zeit verschwendet werden würde, aber meist das Problem nicht lösbar wäre: es streut breit und früh. Die Ursprungstumore sind meist klein, die Metastasen meist in vielen Organen und einer Operation gar nicht alle zugänglich. Eine Chemotherapie kann hingegen wenigstens rasch eine weitere Verschlechterung stoppen und nicht selten nach einigen Wochen das Leiden weit zurückdrängen. Die Patienten fühlen sich wegen der Chemotherapie besser. Heilung gelingt aber selten. Unter bestimmten Umständen - bei begrenzter Ausbreitung - kann eine Strahlentherapie sinnvoll sein. Seit 2018 werden auch beim "Kleinzeller" moderne Immuntherapien in die Behandlung integriert.

Ansonsten gilt: Nichtkleinzelliger Lungenkrebs soll operiert werden, wenn irgend möglich. Heilung ist ansonsten unwahrscheinlich. Und leider garantiert eine OP noch lange keine Heilung, weil gerade in den fortgeschritteneren Stadien nicht mehr heilbare Rezidive (Rückfälle) auch in den modernen Statistiken eine hohe Häufigkeit aufweisen.

Wenn mehrere Metastasen vorliegen, wird in der Regel nicht operiert. Medikamentöse Therapien werden angeboten. Welche das sind, wird durch die Gewebsanalyse bestimmt. Sie hat zu klären hat, ob bestimmte gezielte Therapien anwendbar sind.

Gezielte ("targeted") Therapie: Tablette gegen Krebs

Dabei kann es sich um moderne Tabletten handeln, die nicht wie Chemotherapie wirken, sondern die gezielt Wachstumssignale blockieren oder auf anderem Wege die Folge spezifischer genetischer Veränderungen bekämpfen. Hier können Betroffene teils ganz erheblich von Behandlungen profitieren, die weitaus verträglicher sind als Chemotherapie. Es hat sich gezeigt, dass dies öfter Erkrankte betrifft, deren Krebs nicht durch Rauchen hervorgerufen worden sein dürfte.

Nach wie vor allerdings spielt Chemotherapie eine nicht zu unterschätzende Rolle in der Behandlung von Betroffenen, die nicht mehr operiert werden können.

Immuntherapie (Immuncheckpoint-Inhibition)

Eine besondere Hoffnung liegt auf der Immuntherapie. In den letzten Jahren wurde bahnbrechende Forschung geleistet. Sie hat dazu geführt, dass wir mit wenig Nebenwirkungen das eigene Immunsystem des Patienten anregen können, den Tumor und die Metastasen erfolgreich zu bekämpfen, gegen die es zuvor blind war.

Nicht immer ist klar, welche Patienten den größten Nutzen von diesen Medikamenten in welcher Kombination haben und welche nicht. Der Anteil von Betroffenen, die wir mit diesen Therapien nicht erfolgreich behandeln können, ist noch immer viel zu hoch, aber insgesamt gibt es mehr und bessere Möglichkeiten der Therapie dieses extrem häufigen Krebsleidens. 2022 darf man immerhin sagen, dass wenn weder ein Kleinzeller vorliegt, noch eine gezielte Therapie möglich ist, die Hinzunahme einer Immuntherapie geprüft werden muss. Meist ist sie möglich.

Angebote unserer Praxis für Patienten mit Lungenkrebs

In der Regel wird die Diagnose im Krankenhaus gestellt, werden entscheidende Gewebsproben gewonnen und es wird die Ausbreitung des Krebses festgestellt. Die leider wenigen Patienten, die noch operiert werden können, werden an kooperierende Kliniken verwiesen (beispielsweie Marienkrankenhaus). Der schlechtere Fall ist leider viel häufiger, dass eindeutig keine OP mehr in Frage kommt. Die interdisziplinäre onkologische Konferenz („Tumorboard“), an der wir auch teilnehmen, klärt Bedrohlichkeit, und Empfehlungen zum konkreten Vorgehen in der Krebsbehandlung.

Meist also liegen bei Diagnosestellung bereits Metastasen vor oder man kann aus anderen Gründen nicht operieren – das ist in der Regel aber kein Grund, nichts zu versuchen. Oft können medikamentöse Therapien helfen wertvolle Zeit zu gewinnen und Symptome zu bessern. Das können wir fast immer ambulant anbieten. Wir begleiten unsere Patienten auch, wenn die Behandlung von Schmerzen oder anderen durch den Krebs verursachten Symptomen das Ziel ist.

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