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Eierstockskrebs - Ovarialkarzinom

Das Ovarialkarzinom ist ein bösartiger Tumor des Eierstocks (Ovar). Er steht bei Frauen mit einer Erkrankungsrate von knapp fünf Prozent in der Krebshäufigkeit an sechster Stelle aller Krebserkrankungen.

Es gibt verschiedene Arten von Eierstockkrebs, wobei das so genannte epitheliale Ovarialkarzinom das weitaus häufigste ist. Die Aggressivität kann sehr unterschiedlich sein, und das drückt sich bereits in einigen Bezeichnungen aus. So gibt es Tumore, die als „Borderline-Tumor“ bezeichnet werden. Sie werden genau deswegen so genannt, weil sie fast noch gutartig sind, also selten ausserhalb des Entstehungsortes wuchern und selten zum Tode führen.

Am anderen Ende des Spektrums stehen die „high grade“ Karzinome – sehr aggressiv und rasch wachsende binnen kurzer Zeit den ganzen Bauch füllende, sehr aufwändig zu operierende und gefährliche Krebse. Das ist die Gruppe, um die es hier hauptsächlich geht.

Therapie der „high grade“ Ovarialkarzinome

Die Standardtherapie ist immer doppelt: Eine sehr große Operation hat das Ziel, „alles“ herauszunehmen. Hierfür hat sich der Begriff „staging Laparotomie“ etabliert. Sie ist praktisch immer zu ergänzen durch eine Chemotherapie (Ausnahme: extrem frühe Stadien, wie sie leider die absolute Ausnahme sind), weil nur in der Kombination die Rückfallraten akzeptabel werden.

Um das zu verstehen, muss man wissen: Was für Laien als Eierstockskrebs bezeichnet wird, entsteht aus Vorstufen, die auf dem Bauchfell sitzen können (selten), auf den Eierstöcken (meistens), oder auf den Eileitern (manchmal). Worauf es ankommt: In der Regel landen bösartige Zellen, wenn sie sich vom Krebsknoten ablösen, ohne eine natürliche Grenze überwinden zu müssen, mitten im Bauch. Sie können dann mit natürlichem Bauchwasser über das Bauchfell auf sämtliche Organe des Bauchinneren gespült werden und eine Art bösen Belag auf Leber und Zwerchfell, auf dem Magen, über der Milz, auf vielen Abschnitten von Dünn- und Dickdarm, auf der Gebärmutter, oder auf der Rückseite der Blase machen. In einer viele Stunden dauernden OP, wie sie nur in Zentren mit ausreichender Erfahrung gut gemacht wird (Das Albertinen-Krankenhaus hat eine hohe Expertise!), muss versucht werden, das Bauchfell herauszutrennen und Organteile, die tiefer befallen wurden, zu entfernen. Das kann bedeuten, dass Darmabschnitte entfernt werden müssen.

Der wichtigste Behandlungsschritt in der Therapie ist diese OP. Danach kommt die Chemotherapie mit Ergänzungen.

Erblichkeit - die BRCA-Mutation

Ein erheblicher Anteil betroffener Frauen erkrankt am "high grade serösen" Eierstockskrebs, weil eine erbliche Krebsneigung besteht. Es geht dabei vorrangig um eine Eigenschaft mit der Bezeichnung "BRCA", die nicht nur für Mütter und Töchter eine Rolle spielt, denn auch Männer mit der BRCA-Mutation in ihrer genetischen Ausstattung sind im erheblich erhöhten Risiko, früh im Leben Krebs zu bekommen. Menschen mit der BRCA-Mutation haben gehäuft Brustkrebs (Frauen und Männer), Eierstockkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Prostatakrebs.

Chemotherapie

Absehbar ist dennoch, dass eine 100% vollständige Entfernung aller Krebszellen so nicht immer möglich sein wird. Hier kommt die Chemotherapie ins Spiel: Die Medikamente sind, wenn es gut funktioniert, in der Lage, verbliebene Krebsnester zu vernichten. Das gelingt leider nicht immer. Klar ist aber dennoch: Eine Behandlung eines nicht mehr ganz im Anfangsstadium erwischten high grade Ovarialkarzinoms ohne Chemotherapie wäre unvollständig. Praktisch immer wäre ein Rückfall programmiert. Eine derart eindeutige Position einer Chemotherapie in einem kombinierten Gesamtkonzept der Behandlung gibt es nicht bei vielen bösartigen Tumoren.

Sind Metastasen festzustellen, die über den Bauchraum hinausgehen, ist das ein ungünstig, denn die Heilungschancen sinken. Das heißt zum Glück nicht, dass man gar nichts erreichen könnte. Medikamentöse Therapien lindern Symptome und verlängern das Leben in erheblichem Ausmaß (Jahre!).

Zu den Fortschritten des letzten Jahrzehnts gehören eine intravenöse Antikörpertherapie und die Behandlung mit Medikamenten, die auf Zellreparaturmechanismen einwirken: so genannte "PARP-Inhibitoren", eine als Tabletten gegebene erst seit wenigen Jahren zugelassene Substanzgruppe mit im Vergleich zu Chemotherapie sehr guter Verträglichkeit.

Angebote unserer Praxis für Patientinnen mit Eierstockskrebs

In der Regel wurde zunächst die Operation („staging Laparotomie“) mit dem Ziel der Heilung im Krankenhaus durchgeführt. Die interdisziplinäre onkologische Konferenz („Tumorboard“), an der wir auch teilnehmen, klärt Bedrohlichkeit, Rückfallrisiko und Empfehlungen zu ergänzender Chemotherapie. Gerade beim „high grade Karzinom“, um das es hier überwiegend geht, sind das in aller Regel sehr einfache und eindeutige Entscheidungen, weil der Gewinn (Heilungsraten, Lebensdauer) gegenüber dem Verzicht auf Chemotherapie ganz beträchtlich ist.

Wir bieten die zügig zu beginnende und möglichst kompromisslos zu dosierende ergänzende Chemotherapie oder kombinierte Chemo-Antikörpertherapie ambulant an. Wir verschreiben die PARP-Inhibitoren und helfen, ihre Dosis individuell zu steuern. Liegen Metastasen vor, können medikamentöse Therapien das Leben teils beträchtlich verlängern und Symptome bessern. Auch das können wir fast immer ambulant anbieten. Wir begleiten unsere Patientinnen auch, wenn die Behandlung von Schmerzen oder anderen durch den Krebs verursachten Symptomen das Ziel ist.

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