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Bauchspeicheldrüsenkrebs - Pankreaskarzinom

Der typische Bauchspeicheldrüsenkrebs geht vom für die Verdauungsenzyme zuständigen Teil und den hier vorhandenen Gängen aus, wird auch als duktales Adenokarzinom bezeichnet und ist eine der aggressivsten und am schlechtesten zu behandelnden Krebsarten überhaupt. Heilungen sind selten. Aber auch gegen diese Krebsart nehmen die Behandlungsmöglichkeiten zu und im Einzelfall können die Erfolge sehr lohnend sein.

Symptomatik

In einem frühen Erkrankungsstadium verursachen die Karzinome in der Bauchspeicheldrüse kaum Beschwerden. Darum lässt sich diese Krebserkrankung in frühen Stadien praktisch nie feststellen.

Typische Symptome für Bauchspeicheldrüsenkrebs sind ein kontinuierlicher Gewichtsverlust und Schmerzen im Bauch und manchmal auch im Rücken. Bei rund 70% der Fälle tritt Gelbsucht auf, hinzu kommen häufig Appetitverlust, Übelkeit und Erbrechen. Selten tritt Diabetes mellitus als das zur Diagnose führende Symptom neu auf.

Diagnostik

Bereits in Zentimetern noch recht kleine Krebsknoten in der Bauchspeicheldrüse können dennoch durch Hineinwachsen in die Umgebung einem fortgeschrittenen Stadium entsprechen und aufgrund der Nähe zu Gallengang, Nerven, Blutgefäßen, Zwölffingerdarm Störungen vieler Funktionen im Oberbauch hervorrufen. Nicht immer ist es einfach, vor Entscheidungen über eine OP eine Gewebsprobe zu gewinnen. Besonderheit dieser Krebserkrankung kann sein, dass die Entscheidung zu operieren rein auf Basis von verschiedenen kombinierten Untersuchungen, jedoch ohne endgültigen Gewebsbeweis gefällt werden muss. Hier ist von besonderer Bedeutung, dass erfahrene interdisziplinäre Teams das machen. In der Immanuel-Albertinen Gruppe in Hamburg mit den Krankenhausstandorten Albertinen in Schnelsen und Ev. Amalie-Sieveking in Volksdorf besteht dazu eine hohe Expertise.

Therapie

Keine Metastasen und OP machbar: OP gefolgt von Chemo!

Erscheint eine vollständige Entfernung des Pankreaskarzinoms möglich, so wird sie empfohlen. Statistiken zeigen, dass im Anschluss eine medikamentöse Behandlung (ergänzende Chemotherapie) die Effektivität der OP steigert - nach angemessener Erholung, die idealerweise in einer Rehaklinik stattfindet und rasch an die OP anschließen sollte. Zu besprechen ist danach eine Chemotherapie (Kombination aus Tablette und Infusion (Capecitabin mit Gemcitabin) oder das noch effektivere, allerdings aggressivere so genannte modifizierte FOLFIRINOX-Schema).

Keine Metastasen, aber vollständige OP nicht sicher zu schaffen ...

Diese als "grenzwertig resektabel" bezeichnete Situation ist kompliziert. Wenn die Auswertung von Computertomographie oder Kernspin vor der geplanten OP darauf hindeutet, dass der Krebs bereits zu nahe an bestimmte Gewebe herangewachsen sein könnte, wird eine OP wenig Erfolg versprechen. Es wäre damit zu rechnen, dass eine der aufwändigsten und potentiell gefährlichsten Krebsoperationen (die so genannte "Whipple OP") nicht geeignet sein würde, den Krebs vollständig zu entfernen. Hier muss im interdisziplinären Tumorboard über jeden Einzelfall beraten werden. Meist wird empfohlen, mit einer Chemotherapie zu behandeln.

Metastasiertes Stadium

Hat bereits eine erkennbare Metastasenbildung eingesetzt, so ist eine Heilung nicht mehr möglich. Die „Whipple-OP“ wäre dann in der Regel ohne ausreichenden Nutzen. Vielmehr muss abhängig vom Einzelfall überlegt werden, ob operative Maßnahmen beispielsweise helfen können, den Gallefluss zu sichern oder den Weg des Nahrungsbreis um aufgestaute Darmabschnitte herum zu ermöglichen, indem Umgehungen geschaffen werden. Der Schwerpunkt der Behandlung zielt darauf, Symptome zu lindern und Lebenszeit zu verlängern. Vielfach wird man das mit Hilfe von Medikamenten versuchen. Entwicklungen der letzten Jahre haben dazu die Möglichkeiten verbessert (Hineinnahme des Medikamentes Abraxane in den Standard). Immuntherapien, auf die erhebliche Hoffnungen gesetzt wurden, haben bisher enttäuscht - das gilt auch 2022 noch.

Angebote unserer Praxis für Patienten mit Pankreaskarzinom

In der Regel werden die detaillierte Diagnostik und die Operation mit dem Ziel der Heilung im Krankenhaus durchgeführt. Die interdisziplinäre onkologische Konferenz („Tumorboard“), an der wir auch teilnehmen, klärt Bedrohlichkeit, Rückfallrisiko und Empfehlungen zu ergänzender („adjuvanter“) Chemotherapie und berücksichtigt individuelle Besonderheiten wie beispielsweise Begleiterkrankungen oder Medikamente.

Nahrungsaufnahme nach Whipple OP: alles verändert

Die Mehrzahl der Betroffenen und eigentlich alle Patienten nach einer Whipple-OP haben Probleme mit der Ernährung. Das verwundert nicht: Die Reservoirfunktion des Magens ist beeinträchtigt, die Abfolge von Kauen von Nahrung, von Schmecken, Einspeicheln im Mund, Aufschließen der Nahrung im Magen, Versetzen mit Enzymen aus der Bauchspeicheldrüse, Versetzen mit Galleflüssigkeit, Weitertransport im Dünndarm, ist gestört. Das ist nicht vermeidbar, weil das Herausnehmen eines Teils der Bauchspeicheldrüse leider immer auch bedeutet, dass Teile des Dünndarms verloren gehen, und dass Verbindungen zwischen Gallengang und Darm, zwischen Magen und Dünndarm, zwischen Restbauchspeicheldrüse und Magendarm-Trakt neu geschaffen werden müssen.

Zum Glück reicht meist das Insulin aus, das vom im Körper verbleibenden Rest der Bauchspeicheldrüse produziert wird: Wenige Patienten nur bekommen durch die OP einen behandlungsbedürftigen Diabetes.

Ernährungsberatung

Die Patienten müssen lernen, ihre Ernährungsgewohnheiten so umzustellen, dass sie weiterhin alles essen können, dass sie allerdings Portionsgröße, Häufigkeit von Malzeiten und unbedingt den Enzymersatz klug und selbständig gestalten. Uns ist wichtig, allen Betroffenen hierzu eine intensive, spezialisierte kompetente Beratung vermitteln zu können. Zu oft hören wir von medizinisch falschen Ratschlägen zu irgendwelcher Schonkost.

Adjuvante Chemotherapie

Wenn das Rückfallrisiko erhöht ist (und das ist beim Pankreaskarzinom praktisch immer der Fall), bieten wir eine ergänzende Chemotherapie ambulant an. Statistiken zeigen, dass nach der OP eine medikamentöse Behandlung die Effektivität der OP steigert, das Überleben im statistischen Durchschnitt deutlich verlängert, die Rückfälle verhindert oder mindestens hinausschiebt. Neuere Forschung hat dabei nachgewiesen, dass eine Kombination aus Chemotherapie in Tablettenform zusätzlich zum bisher allein üblichen Infusionsregime überlegen ist (Capecitabin mit Gemcitabin), noch effektiver allerdings ist das aggressivere modifizierte FOLFIRINOX-Schema. Diese aus drei Chemotherapeutika zusammengesetzte Therapie werden allerdings nur relativ fitte Patienten vertragen.

Chemotherapie im metastasierten Stadium

Liegen Metastasen vor oder soll man aus anderen Gründen nicht operieren, können medikamentöse Therapien helfen Zeit zu gewinnen und Symptome zu bessern. Das können wir fast immer ambulant anbieten. Wir begleiten unsere Patienten auch, wenn die Behandlung von Schmerzen oder anderen durch den Krebs verursachten Symptomen das Ziel ist.

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